02. September 2020

Auftakt der Einkommensrunde 2020 mit Bund und Kommunen

  • Foto: vbob

Am 1. September 2020 haben in Potsdam die Tarifverhandlungen zur Einkommensrunde mit dem Bund und den Kommunen begonnen. Wie gewohnt hat der dbb den Arbeitgebern zum Auftakt sei-ne Forderungen dargestellt und im Einzelnen erläutert.

Die Kernforderungen des dbb lauten:

  • Erhöhung der Tabellenentgelte um 4,8 Prozent, mindestens 150 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten
  • Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte um 100 Euro

Weiterhin will der dbb:

  • Angleichung der Arbeitszeit Ost an West im kommunalen Bereich
  • Einrichtung eines „Verhandlungstisches Pflege“ zur Verbesserung der Arbeits- und Entgeltbedingungen im Pflegebereich
  • Verlängerung und Verbesserung des Tarifvertrags zur Gewährung von Altersteilzeit
  • Der öffentliche Dienst braucht Entlastung. Das gilt nicht erst seit der Corona-Krise. Deshalb fordern wir zusätzliche freie Tage für den öffentlichen Dienst.
  • Eine verbindliche Zusage zur Übernahme der Azubis - Nahverkehrsticket für alle Azubis
  • Einbeziehung der praxisintegrierten Dualstudiengänge in den TVSöD
  • Zeitgleiche und systemgerechte Übertragung des Volumens auf den Bereich der Bundesbeamten
  • Reduzierung der 41-Stunden-Woche im Bereich der Bundesbeamten

Der öffentliche Dienst sieht sich, wie das gesamte Land, anlässlich der Corona-Pandemie mit außergewöhnlichen Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere unsere Kolleginnen und Kollegen haben jeweils in ihrem Bereich unter Beweis gestellt, wie wichtig ein gut funktionierender öffentlicher Dienst ist. Das gilt immer, in Krisenzeiten wie diesen wird es aber vielen noch einmal viel bewusster. Diese besonderen Anstrengungen in den verschiedenen Dienststellen und Ämtern müssen auch ausreichend finanziell honoriert werden. Stattdessen hat die Arbeitgeberseite zum Auftakt zwar keine konkrete lineare Einkommenssteigerung angeboten, aber mit dem Hinweis auf die ungewisse Haushaltslage der Kommunen eine sehr lange Laufzeit des Tarifabschlusses gefordert.

Die Verhandlungen werden am 19. und 20. September 2020 in Potsdam fortgesetzt. Für den Zeitraum bis dahin ist vereinbart worden, die Verhandlungen an separaten Verhandlungstischen zu den Themenbereichen Gesundheit/Pflege und Sparkassen fortzuführen.

Der dbb wird die Zeit nutzen, um in vielfältigen Aktionsformen für die eigenen gut begründeten Forderungen zu werben. Die besondere Lage im Hinblick auf Hygienevorschriften und Abstandsgebote, die von uns selbstverständlich sehr genau befolgt werden, erfordert spezielle Aktionsformen. Auch aus diesem Grund werden wir verstärkt Aktionen vor Ort in den Dienststellen und Betrieben durchführen. Dazu haben wir verschiedene Modelle entwickelt, die wir mit unseren Mitgliedsgewerkschaften ab sofort umsetzen werden. Das geforderte Einkommensvolumen soll zeitgleich und systemgerecht auf die Bundesbeamten übertragen werden. Damit sind auch die verbeamteten Kolleginnen und Kollegen aufgerufen, sich in ihrer Freizeit unseren Aktionen anzuschließen. Letztlich gilt es, gemeinsam die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber zu überwinden. Weitere Informationen zu den geplanten Aktionen finden Sie unter www.dbb.de/einkommensrunde.