31. Oktober 2018

Im Dialog mit...

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Spürbare Stellenaufstockung für Aufgabenwahrnehmung dringend notwendig

Im Rahmen eines Besuches der Bundesvorsitzenden Rita Berning am 26.10.2018 in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn diskutierten BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden und die Vorsitzende der Fachgruppe 50 Patricia Stahl mit der VBOB-Chefin Rita Berning über Stellenbesetzungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes.

Im Fokus des Gespräches stand unter anderem die Umsetzung der jüngsten Organisations­untersuchung und die Reduzierung der sachgrundlosen Befristungen. Intensiv erörtert wurden die Auswirkungen der zunehmenden, meist ressortübergreifenden Zentralisierung von Aufgaben.

Die Organisationsuntersuchung brachte eine deutliche personelle Unterdeckung der Bundes­anstalt zu Tage. Übereinstimmend wurden die große Kraftanstrengung und die Einsatzbereitschaft der der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorgehoben. Bei allem persönlichen Engagement der Beschäftigten ist hier dennoch die Politik gefordert, die BLE im Haushalt mit den erforderlichen Stellen auszustatten. zur Erledigung der Aufgaben. Nur mit spürbaren Personalverstärkungen können die wachsenden Aufgaben für die Bundesanstalt und gesunde Arbeitsbedingungen in Einklang gebracht werden. Da schließt die Reduzierung von befristeten Beschäftigungsverhältnissen ein. „Wir reden hier von einer flächendeckenden Entfristung der Stellen mit Sachgrund sowie der mit sachgrundlosen Befristungen“ so Dr. Eiden. Die vbob Bundesvorsitzende bot der Leitung der BLE ihre Unterstützung an.

 

Die zunehmende Zentralisierung von Aufgaben im Rahmen der IT-Konsolidierung und dem Projekt „Gemeinsame IT des Bundes“ sei für die Behörden, speziell die nachgeordneten Behörden eine große Herausforderung, stellte Dr. Hanns-Christoph Eiden. Hier müssen sich die Behörden­leitung, die Personalräte und Beschäftigten bei der Umsetzung von Maßnahmen und dem Roll-out auf die Einhaltung bestehender Standards, z.B. beim Datenschutz vertrauen können. Für die erfolgreiche Planung und Einführung von Maßnahmen sei es aus gewerkschaftlicher Sicht wichtig, die Personalvertretungen frühzeitig über geplante Maßnahmen zu informieren und bereits in der Planungsphase zu involvieren, so Rita Berning. Die Grenzen der früh­zeitigen Information der Personalvertretung durch die Behördenleitung werden bei der zentralen Projektstruktur und dem Ziel der Standardisierung deutlich. Zur Überwindung dieser Grenzen gelte es, zügig Lösungsvorschläge unter anderem mit der Novellierung des BPersVG zu bieten.

Ebenfalls erörtert wurden das mobile Arbeiten und die Anwendung von Personal­entwicklungsmaßnahmen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben seit kurzem die Möglichkeit zum Teil mobil und damit außerhalb der BLE-Dienstgebäude zu arbeiten. Das Spektrum der Aufstiegsmöglichkeiten könnte jedoch noch erweitern werden, z.B. um die Möglichkeit der Bestenförderung für Beamtinnen und Beamte nach § 27 Bundeslaufbahnverordnung.

In dem Gespräch wurde deutlich, dass die BLE weiter an ihrer Attraktivität und Zukunftsorientiertheit arbeitet, um vor allem auch auf dem immer enger werdenden Stellenmarkt für potentiell qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber interessant zu bleiben.