Am 2. März streikten etwa 90 Beschäftigte der Fachgruppe vbob im Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Kiel. Dem Aufruf zu einem ganztägigen Warnstreik folgten mehr als 1000 im öffentlichen Dienst tätige Menschen verschiedener Fachgewerkschaften des dbb beamtenbund und tarifunion aus ganz Schleswig-Holstein.
Im positiven Sinne überrascht zeigte sich die Streikleiterin des KBA, Judith Kelch von der hohen Beteiligung. Etwa doppelt so viele vbob Mitglieder wie sonst üblich waren per Bus und sogar mit eigenen Fahrzeugen nach Kiel gereist, um an der Aktion teilzunehmen - ein klares Signal für eine hohe Streikbereitschaft und den Unmut über die Beschäftigungsbedingungen im öffentlichen Dienst. Auch in Flensburg ist zu spüren, dass derzeit bundesweit - mit steigender Tendenz – etwa 360.000 Beschäftigte fehlen und die anwesenden Kolleginnen und Kollegen seit vielen Jahren die anfallenden Aufgaben mit zu erledigen haben.
Nach einem Demonstrationsmarsch durch die Landeshauptstadt trafen die Protestierenden zu einer Kundgebung auf dem Kieler Rathausplatz ein, wo u.a. der Landesvorsitzende des dbb, Kai Tellkamp sowie der stellvertretende Bundesvorsitzende Andreas Hemsing über die Hintergründe für die Zurückweisung des von den Arbeitgebern vorgelegten Angebots sprachen. In der anstehenden dritten und letzten Verhandlungsrunde wird ein ernsthaftes Angebot der Arbeitgeberseite erwartet, das deutlich über dem vom dbb-Vorsitzenden Ulrich Silberbach - zurecht als Mogelpackung bezeichneten - liegt.
Sollte es zu keiner Einigung kommen, drohen dem öffentlichen Dienst unbefristete Streiks. Von den Anwesenden ernteten sie dafür lautstarke Unterstützung.