30. Juni 2021

vbob Talk

Gehlen: vbob steht zum Berufsbeamtentum

  • Foto: Jan Brenner

Im Rahmen des vbob Talk zum 70-jährigen Bestehen diskutierte vbob-Chef Gehlen mit seinen Gästen über die Bestandsaufnahme zum öffentlichen Dienst, insbesondere der Bundesverwaltung. Stephan Mayer, MdB und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Inneren erklärte zu Beginn, dass das Bundesinnenministerium unumwunden zum Berufsbeamtentum stehe. Auch Ulrich Silberbach, Chef des dbb Beamtenbund und Tarifunion erklärte das klare Bekenntnis.

Gemeinsam diskutierten die Teilnehmer die Frage, warum Politiker aller Parteien zu dem Ergebnis kommen, dass die öffentliche Verwaltung dringend reformiert werden muss. Quelle der Diskussion war die Veröffentlichung des Buches Neustaat durch zwei Bundestagsabgeordnete sowie Veröffentlichungen und Empfehlungen einzelner Bundestagsabgeordneter sowie des Normenkontrollrats.

Modernisierung der Verwaltung ist demnach weder für die Gewerkschaften noch für den BMI ein Tabu, sie sollte allerdings fußen auf seriöser Bewertung der tatsächlichen Lage und nicht auf eingeschränkt politischer Wahrnehmung. Gehlen verwies auf den Umstand, dass ohne die Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen der Bundesverwaltung zudem die Akzeptanz für von außen aufgezwungene Veränderungen fehle. Dies gelte insbesondere für die ständig steigende Zahl externer Beraterfirmen.

Uli Silberbach verwies zudem auf die durchweg positiven Rückmeldungen zum öffentlichen Dienst bei Befragungen von Bürgerinnen und Bürgern.

Bei der Frage der Digitalisierung verwies Stephan Mayer auf die Erfolge in der auslaufenden Legislaturperiode. Viele Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger wurden bereits oder werden gerade digitalisiert. Gehlen verwies auf den Aspekt der Unterstützung der Beschäftigten durch Digitalisierung, da diese kein Selbstzweck sei. Dabei sei der vor kurzem abgeschlossene Tarifvertrag Digitalisierung ein weiterer wichtiger Baustein, indem zu Fragen der Folgen von Aufgabenveränderungen ein Anspruch auf Qualifizierung garantiert wurde.

Auf die Frage, von welchem Startpunkt aus die Beteiligten auf die Zukunft der Arbeit schauen verwies Stephan Mayer auf die Erfahrungen im Umgang mit den flexiblen Arbeitsformen aus der Pandemie und erklärte diese zum Handlungspunkt für die neue Legislaturperiode, Uli Silberbach verwies auf die offenen Fragen zur Besoldung und dem Alimentationsurteil des BVerfG.

Zum Schluss dankte Frank Gehlen den Zuschauerinnen und Zuschauern sowie den prominenten Gästen für das lebhafte Gespräch und beide Gäste boten dem vbob weiterhin gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit an.

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