Erster Verhandlungstag der Einkommensrunde 2023 ohne Ergebnis
Die ersten Verhandlungen zur Einkommensrunde 2023 zwischen dem Verband der kommunalen Arbeitgeber (VKA) zusammen dem Bund, vertreten durch Bundesinnenministerin Faeser einerseits und dem dbb andererseits ist – beinahe erwartungsgemäß – ergebnislos verlaufen.
Die Arbeitgeber betonten, dass der geforderte Sockelbetrag von 500€ utopisch sei, da er das Tarifgefüge durcheinander bringe und insbesondere in den unteren Entgeltgruppen gar kein Arbeitskräftemangel vorliegen würde.
Auch die prozentuale Forderung von 10,5% linearer Einkommenssteigerung wurde durch die Arbeitgeber rundweg abgelehnt und eine starke Inflation und Preissteigerung geleugnet.
Das Argument der Arbeitgeber, dass die Tarifverhandlungen von 2008 bis 2021 zu Reallohnsteigerungen von 16% geführt haben und alle Beschäftigten von Bund und Kommunen davon profitiert hätten zeigt, was die Arbeitgeberseite unter Wertschätzung und Anerkennung der Leistung ihrer Beschäftigten versteht.
Es bestätigt sich, dass zwischen den berechtigten Forderungen der Beschäftigten und der Bereitschaft der Arbeitgeber eine sehr große Differenz besteht und es entsteht weiterhin der Eindruck, dass sich diese Unterschiede aufgrund der bemerkenswert seltsamen Sicht der Arbeitgeber auf die Einkommensverhältnisse der Beschäftigten von Bund und Kommunen und die Lebenswirklichkeit der Menschen eher weiter auseinander bewegen.
Eine schnelle und wertschätzende Einigung wird daher vermutlich zunächst nicht erfolgen. Die erfolgte Zusicherung der Bundesinnenministerin, die Ergebnisse der Einkommensrunde auf die Bundesbeamtinnen und Beamten zu übertragen, bedeutet für die verbeamteten Kolleginnen und Kollegen: Ein schlechtes Ergebnis wird auch Sie betreffen.
Alle Beschäftigten sind daher aufgefordert sich an Aktionen zur Durchsetzung unserer Forderungen zu beteiligen.
Tatenlosigkeit bedeutet Akzeptanz der Arbeitgeberhaltung und einen dauerhaften Verzicht auf 10,5%, mindestens jedoch 500€ mehr Gehalt.